
Yokohama zieht Casinobewerbung zurück
Seitdem die japanische Regierung öffentlich bekanntgab, dass in Japan drei Casino-Resorts entstehen dürfen, hatte sich Yokohama dafür beworben. Insgesamt haben sich mehr Städte beworben, als Lizenzen vergeben werden. Nun jedoch möchte Yokohama aufgrund starker Kritik der Einwohner kein Casino-Resort mehr. Die Einwohner befürchten eine zu hohe Zahl an Spielsüchtigen.
Die japanische Regierung hatte die Idee mit den Casino-Resort entwickelt, um unter anderem Touristen anzulocken. Hiervon hätte natürlich Yokohama auch profitiert, weshalb sich diese Stadt von Beginn an für die Lizenz bewarb. Allerdings können sich die Städte und Präfekturen erst im nächsten Jahr bewerben, wenn sie einen Glücksspielanbieter auf ihrer Seite haben.
Alle namhaften Casinobetreiber hatten sofort angeboten, die Casino-Resorts zu betreiben. Hierunter befanden sich Sands, Caesars, MGM, Wynn und Casinos Austria. Während einige dieser Glücksspielkonzerne ihre Bewerbung aus diversen Gründen wieder zurückzogen, wurde zum Beispiel Casinos Austria zum Partner von Nagasaki. Hierüber kann sich der Konzern freuen, da er starke Konkurrenten hatte.
Seltsam ist jedoch, dass Yokohama kein Interesse mehr an einem Casino-Resort hat. Schließlich geht es bei diesem Resort nicht nur um das Angebot von Glücksspielen. Vielmehr hätten die Resorts auch Geschäfte, Restaurants und Hotels enthalten. All das wäre zugunsten der Touristen ausgefallen und Yokohama hätte mehr Einnahmen erzielt. Die Stadt hat aber gute Gründe, ihre Bewerbung zurückzuziehen.
Einwohner befürchten Spielsucht
Die Einwohner Yokohamas befürchten, dass ein Casino Resort zu einer hohen Anzahl Spielsüchtiger führen würde. Aus diesem Grund üben sie seit langer Zeit Kritik am Vorhaben, in Yokohama ein Casino zu bauen. Diese Kritik führte auch dazu, dass im vergangenen Monat ein neuer Bürgermeister gewählt wurde. Die ehemalige Bürgermeisterin hatte das Casino befürwortet.
Der neue Bürgermeister Takeharu Yamanaka ist gegen ein Resort und hat wahrscheinlich aus diesem Grund die Wahl gewonnen. Die ehemalige Bürgermeisterin hat zudem eine Verstärkung verloren: Suga sass im Repräsentantenhaus und hatte ein Casino Resort ebenfalls gefördert. Er hat jedoch seinen Rücktritt erklärt. Grund liegt in der starken Kritik gegenüber der Corona-Politik.
Drei Städte halten Bewerbung aufrecht
Drei Städte gibt es noch, die weiterhin ein Casino Resort bauen möchten: Nagasaki, Osaka und Wakayama. Bis auf Nagasaki sind die Städte noch auf der Suche nach einem Glücksspielpartner. Die Suche könnte sich schwierig gestalten, da einige der wichtigsten Glücksspielkonzerne kein Interesse mehr besitzen. So hat sogar Sands seine Bewerbung zurückgezogen, nachdem die Lizenz auf zehn Jahre begrenzt wird.
Ein Casino in Japan hätte gut zu den Plänen des Glücksspielkonzerns Sands gepasst. Dieses Unternehmen hat seine Geschäfte in den USA weitgehend aufgegeben, da es sich auf den asiatischen Markt konzentrieren möchte. Die kurze Lizenzlaufzeit würde sich jedoch nicht lohnen, nachdem der Bau eines Casinos erhebliche Kosten verursacht. So haben auch Wynn und Caesars ihre Pläne verworfen, ein Casino Resort in Japan zu führen.