Frau spielt am Spielautomaten.

OASIS erfolgreich gestartet

Dass der Spielerschutz in Deutschland künftig eine noch größere Rolle einnehmen muss, war in den Verhandlungen für den neuen Glücksspielstaatsvertrag schnell klar. Nun wurde nach der Theorie auch die Praxis eingeleitet. Vor wenigen Tagen ist das Sperrsystem OASIS offiziell an den Start gegangen.

Nach Angaben des Regierungspräsidiums in Darmstadt auch überaus erfolgreich. Mehrere tausend Anfragen von Spielhallenbetreibern sollen demnach allein in den ersten Tagen eingegangen sein. Mit Hilfe des neuen Spielerschutz-Tools soll es möglich sein, dass Spieler sich selbst vor einem übermäßigen Spiel schützen. Zusätzlich können diese aber auch von Dritten, wie zum Beispiel Familienangehörigen, gesperrt werden.

Ganz neu ist das Prinzip hinter OASIS dabei nicht. Ein ähnliches Sperrsystem ist schon seit mehreren Jahren in Hessen und Rheinland-Pfalz im Einsatz. Allerdings bezogen sich diese jeweils nur auf die angeschlossenen Spielbanken im Bundesland. Mit OASIS wird nun das erste, bundesweite und spielhallenübergreifende Sperr-System bereitgestellt.

In nur zwei Tagen über 3.000 Anfragen

Fest verankert ist im neuen Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland ein verbesserter Spielerschutz. Nachdem der Vertrag bereits seit Anfang Juli offiziell in die Praxis umgesetzt wurde, kommt nun mit ein wenig Verzögerung auch das Spieler-Sperrsystem OASIS. Seit wenigen Tagen können deutschlandweit die Veranstalter von Glücksspielen beim Regierungspräsidium in Darmstadt für einen Anschluss an OASIS beantragen. Eine Möglichkeit, die laut Angaben des Regierungspräsidiums auch gerne wahrgenommen wird. So hätten allein in den ersten zwei Tagen mehr als 3.000 Betreiber einen Anschluss beantragt.

Trotz des enormen Ansturms sei das eigens hierfür entwickelte IT-System aber stabil. Zudem würden alle Anträge unter Hochdruck bearbeitet werden. Das zahlt sich aus. Bereits in der vergangenen Woche konnte das Regierungspräsidium die ersten Nutzungsverträge an die Spielhallenbetreiber verschicken. Auf diesem Wege können die Betriebsstätten nun zügig an das System angeschlossen werden. Laut Behörde würde man so dafür sorgen, dass der Spielerschutz in Deutschland noch besser umgesetzt werde.

Sperre schließt Spieler von fast allen Glücksspielen aus

Das Prinzip hinter OASIS ist denkbar simpel. Spieler können selbst eine Sperre beantragen und sich so mehrere Monate vom Spiel aussperren. Darüber hinaus sind auch Sperren durch Dritte wie etwa Familienangehörige möglich. Betritt ein Spieler künftig eine Spielhalle, werden die Daten mit den Daten in der Sperr-Datenbank abgeglichen. Sollte eine Sperre vorliegen, muss die Spielhalle dem Spieler den Zutritt verweigern. Ein ähnliches System kommt bereits seit mehreren Jahren in den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz zum Einsatz. OASIS bietet jedoch die Besonderheit, dass es nicht nur betriebsübergreifend, sondern auch bundeslandübergreifend eingesetzt werden kann. Ein Spieler mit einer Sperre in Hessen kann also auch nicht in Bayern oder Bremen spielen. Bislang gab es eine solch umfassende Sperrdatenbank noch nicht.