
Milliardenverlust für Caesars
Der US-Casinokonzern Caesars Entertainment (Las Vegas) hat im Jahr 2019 einen Nettoverlust von 1,2 Mrd. USD hinzunehmen. In diesem Jahr könnten weitere Gewinneinbußen durch das Coronavirus drohen. Welche Entwicklungen sind zu erwarten?
Laut Caesars-CEO Tony Rodio resultiert das Minus aus verschiedenen Positionen. Erstens belaufen sich die Langzeitverbindlichkeiten auf rund 8,4 Mrd. USD. Außerdem kam es zu Verlusten bei Auslandsoperationen in Höhe von 358 Mio. USD. Obendrein sind die Betriebskosten um 6,1 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Unter dem Strich verzeichnet der Jahresabschlussbericht 2019 somit Gewinneinbußen von umgerechnet rund 1 Mrd. EUR.
Das Gesamtergebnis bewertet der Geschäftsführer aber dennoch positiv. So wurde im vierten Quartal 2019 eine Umsatzsteigerung von 4,2 % auf 8,74 Mrd. USD erzielt. Vor allem der Hauptstandort Las Vegas verzeichnet beachtliche Zuwachsraten, die Einnahmen beliefen sich hier auf 3,92 Mrd. USD, ein Anstieg von ganzen 4,4 % im Vorjahresvergleich.
Die Nettoeinnahmen in anderen US-Bundesstaaten stiegen ebenfalls um 4,4 % auf 4,23 Mrd. USD, was vor allem auf die voranschreitende Sportwettlegalisierung zurückzuführen ist. Das EBITDA des Unternehmens, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, kletterte allein im vierten Quartal um fast drei Prozent auf 583 Mio. USD in die Höhe. Rodio bezeichnete die operative Leistung daher als „solide“. Zudem erklärte er:
“Die Ergebnisse wurden vor allem durch eine erhöhte Nachfrage in Las Vegas sowie eine exzellente Kostenkontrolle und die Einführung von Sportwetten in mehreren Staaten beeinflusst. Dies führte zu einer sehr hohen Besucherzahl. Darüber hinaus trug unser Fokus auf die Betriebseffizienz im gesamten Unternehmen zu einer hervorragenden Leistung bei.”
Keine Gefahr durch Corona
Wie Rodio gegenüber lokalen Medien erläuterte, sei Caesars viel weniger von dem derzeitigen Coronavirus betroffen als die Konkurrenzunternehmen. Vor allem in Las Vegas, wo bisher keine Fälle des Coronavirus vorliegen, sei daher mit weiteren Wachstumsschüben zu rechnen. Man habe zwar ein „wachsames Auge“ auf die Situation, gehe aber nicht von negativer Beeinflussung aus.
Auch in Macau sei man weniger von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen als erwartet. Das asiatische Glücksspieldelta stand wegen zehn Infektionen, unter anderem im Casinoumfeld, 15 Tage lang still. Seit knapp zwei Wochen haben die Casinos wieder geöffnet. Konkurrent Wynn hatte angegeben täglich 2,4 Mio. USD verloren zu haben. Rodio erklärte dagegen:
“Wir sind erfreut und angenehm überrascht, sagen zu können, dass wir keinerlei Auswirkungen auf das Geschäft gesehen haben. Tatsächlich haben wir mit unseren asiatischen Geschäftspartnern einen großartigen Start ins Jahr 2020 erlebt.”
Übernahme durch Eldorado
Aufgrund von massiven Aktienverlusten im Jahr 2018 befindet sich Caesars Entertainment zurzeit in einem Transaktionsprozess mit dem Casinokonzern Eldorado. Der Wert der Übernahme beläuft sich auf über 11 Mrd. USD, die Rede ist schon jetzt vom größten börsennotierten Glücksspielunternehmen der Welt. Aufgrund der Marktstärke wird die Transaktion aktuell von diversen Aufsichtsbehörden überprüft, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.
Jüngst gab die Mississippi Gaming Commission die Elefantenhochzeit frei. Im Vorfeld hatten auch das Pennsylvania Gaming Control Board und die Iowa Racing and Gaming Commission sowie die Behörden von Louisiana und Missouri grünes Licht erteilt. Die Transaktion könnte also noch in diesem Jahr vollzogen werden. Befürwortet wird sie inzwischen von 99 % der Shareholder. Dem neuen Unternehmen würden über 60 Casinos in 16 US-Bundestaaten gehören.