Eine Stadt auf Mallorca: Links steht eine Tram, rechts befinden sich Häuser.

Mallorcas Casinos bald ohne Kreditkarte

Mallorca möchte die Sicherheit der Glücksspielfans erhöhen. Hierzu lässt sich der Staat einiges einfallen und stützt sich hierbei teilweise auf eine Studie. Um die ersten Ideen durchzusetzen, wurde sogar ein Entschließungsantrag vom Parlament verabschiedet. Zu den Maßnahmen zählt nicht nur ein generelles Verbot von Kreditkarten, sondern auch ein Mindestabstand zwischen den Glücksspiel-Locations.

Die erste Idee hat das Parlament von Mallorca entwickelt, da laut einer Studie 73 Prozent aller Online Glücksspieler ihre Einsätze per Kreditkarte tätigen. Zwar gibt es keine entsprechenden Studien, die belegen, dass auch Spieler vor Ort zu den Kreditkarten greifen. Trotzdem ist sich das Parlament sicher, dass die Sicherheit der Spieler erhöht werden kann, wenn diese in Zukunft keine Kreditkarten mehr verwenden dürfen.

Zumindest könnte die Idee dazu führen, dass sich kein Spieler mehr überschuldet. Denn darin liegt die Gefahr, wenn Kreditkarten verwendet werden: Jeder Kreditkarteninhaber besitzt ein bestimmtes Limit. Dieses ist weitaus höher als das Vermögen des Kreditkartenbesitzers. Somit hat jeder immer die Möglichkeit, mehr Geld auszugeben, als er besitzt. Auf diese Art und Weise beginnt der Schuldenkreis.

Nun hat Mallorca die Idee entwickelt, dass in Zukunft alle Spieler in den Casinos und Spielhallen nur noch Bargeld benutzen sollen. Der Gedanke dahinter: Es kann nur so viel Geld ausgegeben werden, wie die Spieler an Bargeld in der Hand besitzen. Doch eines scheint das Parlament hierbei nicht zu bedenken: Mit einer Kreditkarte kann jeder an einem beliebigen Geldautomaten Geld abheben. Auch hierbei gilt das Überziehungslimit, das die Bank seinem Kunden zusgestanden hat. Somit gilt: Auch beim Abheben von Bargeld können Schulden entstehen.

Abstand zwischen den Glücksspielstätten soll kommen

Zusätzlich zu dem Verbot, in einem Casino oder in einer Spielhalle Kreditkarten zu verwenden, sollen die Glücksspielstätten in Zukunft einen bestimmten Abstand zueinander einhalten. Hierbei wurden 500 Meter als Idee angesetzt. Dieser Abstand muss jedoch nicht nur zwischen den einzelnen Locations eingehalten werden. Es soll zugleich ein Abstand zu Kinder- und Jugendeinrichtungen entstehen.

Während letzteres Kinder und Jugendliche schützen soll, damit diese gar nicht erst in Kontakt mit dem Glücksspiel treten, soll der Abstand zwischen den Glücksspielstätten folgendes erreichen: Das Glücksspiel auf Mallorca soll eingedämmt werden. Es soll verhindert werden, dass sich das Glücksspiel unkontrolliert ausbreitet. Ob bei diesem Ziel 500 Meter als Abstand reichen, wird erst die Zukunft zeigen.

Steuer auf Glücksspiel geplant

Eine weitere Maßnahme könnte definitiv dazu führen, dass sich Touristen und Einheimische seltener an Glücksspielen vergnügen: Es soll eine Glücksspielsteuer eingeführt werden. Diese soll den gleichen Prozentsatz wie die reguläre Mehrwertsteuer erhalten. Wenn hierdurch das Glücksspiel teurer wird, könnten die Spieler in der Tat weniger spielen. Im Grunde genommen wird jedoch der Mix aus drei Maßnahmen dazu führen, dass das Glücksspiel auf Mallorca zumindest nicht zunehmen wird.