Schutzhandschuhe und Atemschutzmaske auf dem Asphalt.

Keine Masken mehr in hessischen Spielhallen

Hessische Spielhallen können buchstäblich aufatmen, denn das Bundesland hat die Maskenpflicht in Spielhallen aufgehoben. Zumindest Gäste können ab sofort auf die Schutzmaßnahme verzichten. Für die Betreiber und das Personal gelten jedoch weiterhin strenge Auflagen. Jüngst meldete sich der Hessische Münzautomaten-Verband (HMV) zu Wort und forderte Disziplin. Es wird befürchtet, dass Zwischenfälle erneute Verschärfungen nach sich ziehen.

Mit Blick auf die Lockerungen bekundete der Verband zwar seine Freude, betonte jedoch auch, dass neue Beschränkungen unvermeidlich seien, sofern es zu neuen Infektionen kommt. Alle Mitglieder wurden in diesem Sinne dazu angewiesen, sich weiterhin konsequent an die weiterhin bestehenden Schutzmaßnahmen zu halten. Dazu gehören die Einhaltung der Mindestabstände sowie die Desinfektion von Spielgeräten.

Zudem sei darauf zu achten, dass keinesfalls mehr Kunden als vorgeschrieben in die Spielhallen gelassen werden. Pro 20 Quadratmeter Spielfläche darf sich nur ein Gast aufhalten. Dies bedeutet, dass eine Spielhalle von zum Beispiel 150 Quadratmetern höchstens sieben Besucher einlassen darf. Für die Gäste müssen Desinfektionsmittel bereitstehen, außerdem ist der Barbetrieb weiterhin untersagt. Getränke und Essen dürfen nicht mal an Automaten verkauft werden.

Damit Infektionsketten nachverfolgt werden können, sind die Betreiber weiterhin dazu verpflichtet, die Namen und Adressen ihrer Gäste abzufragen und einen Monat lang aufzubewahren. Die Daten dürfen keineswegs für Marketingaktionen benutzt werden und sind nach Ablauf der Frist unwiderruflich zu löschen. Das hessische Corona-Kabinett hat die weiterhin bestehenden Regeln zuletzt bis mindestens 31. Oktober verlängert.

Hessen folgt Baden-Württemberg

Mit seinen Lockerungen schließt sich Hessen dem Bundesland Baden-Württemberg an. Hier wurde die Maskenpflicht bereits Anfang Juli abgeschafft. Auch hier gilt die Lockerung allerdings nicht für die Mitarbeiter.

Örtliche Glücksspielverbände wiesen folglich darauf hin, dass die Maskenpflicht nur unter der Bedingung aufgehoben wird, dass alle übrigen Maßnahmen weiterhin eingehalten werden. Neben den Hygiene- und Abstandsregeln gilt in Baden-Württemberg zum Beispiel die Vorschrift, dass Trennwände zwischen den Automaten installiert werden müssen. Der Infektionsschutz sei weiterhin die oberste Prämisse.

Corona-Tests bei Gauselmann

Der deutsche Spielhallen-Marktführer Gauselmann (Merkur) geht diesbezüglich bereits auf Nummer sicher. Laut eigenen Aussagen wurden schon 800 Mitarbeiter negativ auf Covid-19 getestet. Auch der Firmenchef persönlich, Paul Gauselmann (85), ließ sich untersuchen. Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit Johannes Wesling Klinikum Minden durchgeführt und war für die Angestellten kostenlos. Flächendeckende Tests seien nötig, um die Krise zu meistern, so das Unternehmen.

Der Firmenchef erklärte, dass die negativen Ergebnisse auch verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Bemühungen im Kampf gegen den gefürchteten Lungenerreger nicht zu vernachlässigen. Auch künftig wolle man Mitarbeitern daher die kostenlosen Tests zur Verfügung stellen.