Irland: Neues Gesetz mit hohen Strafen
Nachdem das in Irland gültige Glücksspielgesetz mehr als 60 Jahre alt war, wurde nach langer Planung ein neues Glücksspielgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz stellt vor allem sicher, dass Kinder und Jugendliche nicht in Berührung mit Glücksspielen kommen. Zugleich wird für Irland eine neue Glücksspielaufsichtsbehörde und ein Zentralregister erschaffen. Hiermit sollen auch erwachsene Spieler geschützt werden.
Als Irland im Jahr 1953 das bis vor wenigen Tagen gültige Glücksspielgesetz verabschiedet hatte, gab es noch keine Online-Casinos. Deshalb war damals kein Schutz bezüglich Online-Casinos und Online-Werbung vorgesehen. Gleiches gilt für das Fernsehen. Nun ist es so, dass alle Kinder und Jugendlichen täglich mit beiden Medien in Kontakt gelangen, weshalb aktuell ein besonderer Schutz definiert wurde.
Dieser Schutz besagt, dass in der Zeit zwischen halb sechs morgens und neun Uhr abends keine Werbung für Glücksspiele ausgestrahlt werden darf. Das soll verhindern, dass Kinder oder Jugendliche mit Glücksspielen in Berührung kommen und aufgrund der Werbung erst auf die Idee kommen, mit dem Spielen zu beginnen. Aus diesem Grund darf in der eben erwähnten Zeit eine Werbung weder über das Fernsehen noch über das Internet ausgestrahlt werden.
Zugleich ist es ab sofort verboten, dass in Irland die Sportvereine einen Sponsorenvertrag mit Glücksspielunternehmen unterzeichnen, die Jugendliche als Mitglieder haben. Auch das soll verhindern, dass Minderjährige daran erinnert werden, dass es Glücksspiele gibt. Um das Ziel – der Schutz der Kinder und Jugendlichen – zu vollenden, dürfen Minderjährige keinen Raum mehr betreten, indem irgendeine Form von Glücksspielen vorhanden ist.
Schutz für Erwachsene festgesetzt
Die irische Regierung möchte nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene vor einer Spielsucht und deren Folgen schützen. Aus diesem Grund heraus plant Irland für nächstes Jahr eine neue Glücksspielaufsichtsbehörde, die alle Glücksspielanbieter kontrolliert und notfalls eine Strafe festsetzt: Wer bei Verstößen erwischt wird, kann mit einer hohen Geldstrafe von bis zu 20 Millionen Euro belegt werden. Das zumindest wurde über Medienberichte verraten.
Werden die Verstöße als schwerwiegend eingeschätzt, können die Führungskräfte der Glücksspielunternehmen sogar eine Haftstrafe erhalten. Diese kann bis zu acht Jahre betragen. Das könnte zum Beispiel passieren, wenn ein Glücksspielunternehmen ohne Lizenz agiert. Über die bereits jetzt bekannt gegebenen Strafen will die irische Regierung vermeiden, dass das neue Gesetz nicht eingehalten wird.
Register zum Ausschluss der Spieler
Wie es in anderen Ländern bereits üblich ist, soll es auch in Irland bald ein Zentralregister geben, über das sich jeder Spieler freiwillig sperren lassen kann. Damit die selbst festgelegte Sperre auch eingehalten wird, müssen sich alle Glücksspielanbieter mit dem Zentralregister vernetzen. Zusätzlich muss vor jedem Spiel kontrolliert werden, ob der Spieler gesperrt ist oder nicht. Dank dieser Idee soll erreicht werden, dass sich Erwachsene selbst vor den negativen Folgen einer Spielsucht schützen können.