
Illegales Glücksspiel stieg an
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns führten zu einem Anstieg des illegalen Glücksspiels. Dies wurde von der Polizei beobachtet. Insbesondere in Hamburg konnten in der letzten Zeit viele illegale Glücksspiele ermittelt und beendet werden. Nachdem nun die Kontrollen wieder verringert werden, befürchtet die Polizei, dass ab sofort viele illegale Spiele nicht mehr entdeckt werden.
Illegale Glücksspiele in privaten Räumen und in Gaststätten
Die illegalen Glücksspiele haben sehr oft in privaten Räumen stattgefunden. Bei diesen Runden waren mehrere Personen anwesend, die natürlich zugleich gegen die Corona-Auflagen verstießen. Nachdem jedoch auch viele Glücksspiele in zu der Zeit geschlossenen Gaststätten stattfanden, möchte die GdP nun vermehrt diese Locations in den Blick nehmen. Besorgniserregend war vor allem, dass sich viele junge Männer unter den Spielern befanden.
Laut GdP bestand in Hamburg oft die Hälfte der Spieler aus jungen Männern, die in dieser Zeit eigentlich in der Arbeit oder gar in der Berufsschule hätten sein sollen. Dies allein wäre jedoch nicht das schlimmste. Viel schlimmer ist, dass die jungen Männer oft Schulden anhäufen, die durch das Glücksspiel entstanden sind. Um diese auszugleichen, würde der eigene Verdienst nicht ausreichen – sofern überhaupt einer vorhanden wäre.
Deshalb befürchtet die Polizei, dass diese Personengruppe erneut kriminell tätig werden könnte, wenn sie versuchen, das Geld für die Schulden zu beschaffen. Es wäre auch möglich, dass ein Teil von ihnen zu Privatkrediten mit sehr hohen Zinssätzen greifen. Diese Kredite abzuzahlen, ist nicht einfach und zieht weitere Kosten nach sich.
All dies führte dazu, dass die Polizei noch stärker an Jugendliche und junge Erwachsene appellieren möchte. Der Jugendschutz müsse ausgeweitet werden, um junge Personen vor dem Glücksspiel zu schützen. Erfahrungen zufolge ist dies die Personengruppe, die am anfälligsten für Spielsucht ist.
GdP stellt neue Maßnahmen vor
Die GdP bereitet es zum Beispiel Sorgen, dass während der Corona-Pandemie vermehrt Kontrollen durchgeführt wurden, die jetzt wieder verringert werden. Nachdem es nun wieder legale Spielangebote in Casinos und Spielhallen gibt, wurden die Kontrollen zurückgefahren. Der Polizei zufolge wäre dies jedoch verfrüht, da damit gerechnet werden kann, dass das illegale Glücksspiel aufrecht erhalten wird. Die Spieler hätten sich daran gewöhnt und es wäre bereits in diesem Bereich eine Art Spielsucht entstanden.
Um auch in Zukunft das illegale Glücksspiel schnell ausfindig zu machen und unterbinden zu können, hat die GdP ein paar Ideen aufgegriffen. So wurde angeregt, eine behördenübergreifende Koordinationsstelle für Verbundeinsätze zu erschaffen. Ferner wären verstärkte Finanz- und Gewerbekontrollen wichtig. Nicht zuletzt wäre es notwendig, auch geringere Verstöße besser und schneller zu ahnden. Würde all dies umgesetzt werden, könnte die Polizei auch in Zukunft illegales Glücksspiel aufdecken und unterbinden.
Laut Polizei stellen jedoch auch die Spielautomaten an den Locations eine Gefahr dar, zu denen die Jugendlichen uneingeschränkt Zugang haben: Imbissstuben und Cafes. Womöglich kommen hierfür auch noch Lösungsvorschläge.