
Hackerangriffe auf Las Vegas
Das US-Glücksspieldelta Las Vegas wurde in der vergangenen Woche erneut Angriffen von Hackern ausgesetzt. Mehre Tage waren die Spielautomaten des Four Queens Resort and Casino und der Binion’s Gambling Hall außer Betrieb. Obendrein wurde erst kürzlich bekannt, dass im letzten Sommer ein Server des MGM Grand mit rund 10,6 Millionen Kundendaten gehackt wurde.
Beide Casinos befinden sich im Besitz von TLC Casino Enterprises, in Las Vegas vor allem bekannt für das Skinny Dugans Casino & Lounge. Von der Dachgesellschaft gab es bis jetzt jedoch keine Stellungnahme. Klar ist jedoch, dass sich die beiden benannten Casino in der vergangenen Woche mit Cyberattacken konfrontiert sahen. Die Spielautomaten der Etablissements wurden gehackt und waren sechs Tage lang außer Betrieb.
Laut Berichten von Mitarbeitern und Spielern konnten die Geräte keine Gutscheine mehr ausdrucken, wodurch Auszahlungen nicht mehr beantragt werden konnten. Fotos und Videos, hochgeladen bei Twitter, zeigten menschenleere Gänge. Die Bildschirme der Spielautomaten waren Blau und zeigten den Hinweis „Außer Betrieb“. Gäste des Resorts erklärten, dass sie auch in ihren Hotelzimmern nur noch in bar bezahlen konnten.
Die Rede war von einem totalen Computerausfall, weshalb nur noch Cash- und Tischspiele möglich waren. Erst nach einigen Tagen hatte das Management darauf hingewiesen und Schilder in den Eingangsbereichen aufgestellt, die die Situation erklärten.
Seit letzten Montag wurden die Spielautomaten wieder hochgefahren, allerdings sind die ebenfalls betroffenen Webseiten weiterhin abgeschaltet. Die örtliche Glücksspielbehörde NGCB (Nevada Gaming Control Board) hat Ermittlungen in Kooperation mit der Polizei aufgenommen. Dass es sich um einen „Lösegeldangriff“ handelt, sei nicht auszuschließen, so das Statement der Beamte. Man müsse die Situation nun „aktiv“ beobachten.
Datenserver von MGM Grand gehackt
Wie erst kürzlich bekannt wurde, war auch das legendäre MGM Grand im letzten Sommer von einem Cyberangriff betroffen. Ein empfindlicher Datenserver mit Daten von 10,6 Millionen Kunden wurde gehackt. Der Casinogigant hatte zuerst versucht, die Problematik herunterzuspielen. Ein Sprecher hatte erklärt, dass es sich lediglich um eine „begrenzte Menge an Informationen“ handelt. Finanzdaten sollen nicht betroffen sein.
Seit Mitte Februar ist nun klar, dass der Vorfall viel weitläufiger ist. Unter den Daten befanden sich die Namen, Wohn- und E-Mail-Adressen und sogar die Passnummern der Gäste, darunter sollen sich die Personalien von Prominenten wie Justin Bieber oder Twitter-Gründer Jack Dorsey befunden haben. Die Informationen wurden laut BBC sogar in einem Hackerforum zum Verkauf angeboten.
Indessen erklärte MGM, dass das Ausmaß nur so hoch wäre, da es sich um eine „beträchtliche Anzahl von doppelten Datensätzen“ handelt. Die meisten Informationen würden nur zu einem „leicht zugänglichen Telefonbuch“ gehören. Man habe alle Gäste gemäß den Gesetzen über die Vorfälle informiert. Ein Sprecher erklärte:
“Nachdem wir das Problem entdeckt hatten, beauftragten wir zwei führende Cybersicherheits-Firmen mit der Unterstützung und zur Überprüfung und Behebung des Problems. Bei MGM Resorts nehmen wir unsere Verantwortung für den Datenschutz sehr ernst und haben die Sicherheit unseres Netzwerks verstärkt und verbessert, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt.”
Etliche Hackerangriffe pro Monat
Dass es sich tatsächlich um die Daten von Prominenten handelt, streitet die Firma jedoch weiterhin ab. Es würde sich nicht um die jeweiligen Personen handeln, nur weil deren Namen in E-Mail-Adressen auftauchen, so das Statement. Laut lokalen Medien sei der Vorfall aber durchaus mit dem Cyberangriff auf Marriott im Jahr 2018 zu vergleichen.
Hierbei ging es um ein Datenleck, von dem über 500 Millionen Kunden betroffen waren. Angeblich waren chinesische Hacker für den Vorfall verantwortlich. Die Datenschutzbeauftragten von Las Vegas erklärten unterdessen, dass es monatlich zu knapp 280.000 versuchten Cyberangriffen in der Glücksspielmetropole kommt. Die Präventionsarbeit sei dementsprechend kompliziert.