
Glückspielreform in Irland
Schon seit längerem wurde über das veraltete Glückspielgesetz in Irland diskutiert, die bisherige Rechtsprechung stammte noch aus den 1950er Jahren und war damit nicht mehr zeitgemäß. Aktuell wurde ein neues Glücksspielgesetz in Kraft gesetzt, dass den Anforderungen des modernen Online Glücksspielmarktes entspricht.
Die Novelle wurde vom Parlament im Dezember letzten Jahres verabschiedet und trägt den Titel Gaming and Lotteries (Amendment) Act 2019. Damit einher geht die Einführung neuer Maßnahmen, zum Beispiel werden Antragsverfahren für die Genehmigungen und Lizenzierung von Online Glücksspielanbietern geregelt. Dies soll dazu beitragen, dass nur seriöse Betreiber am Markt präsent sind. Im Fokus steht dabei ein verbesserter Spielerschutz.
Die Modernisierung soll dazu beitragen, Minderjährige und Problemspieler vor Glückspielrisiken zu schützen. In diesem Sinne gelten unter anderem neue Einsatz- und Gewinnlimits für Spielautomaten. Zudem gilt eine Mindestaltersgrenze von 18 Jahren für alle Formen des Glücksspiels, einschließlich Wetten auf Tote, die Tochtergesellschaft von Horse Racing Ireland, die eine große Auswahl an Wettoptionen für Rennbesucher bietet, die bisher keine Altersgrenzen hatten.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört laut Regierung die Begrenzung des maximalen Einsatzes an Spielautomaten auf 5 EUR, während Jackpots auf 500 EUR festgelegt wurden. Die bisherigen Vorschriften, die 63 Jahre lang galten, sahen vor, dass der Höchsteinsatz bei lediglich 3 Cent lag, wobei die höchste Auszahlung nur 50 Cent betrug.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Novelle sicherstellen wird, dass mehr Einnahmen aus Lotterien an wohltätige Zwecke gehen. Was die neuen Lizenzanforderungen betrifft, so bleiben alle bestehenden Genehmigungen bis zum nächsten Erneuerungsdatum gültig. Danach müssen die Betreiber erneut eine neue Lizenz beantragen, welche die aktualisierten Maßnahmen abdeckt. Weitere Reformen sind im kommenden Jahr geplant.
Politik begrüßt neue Regulierung
Vonseiten der Politik wurde die Inkraftsetzung des neuen Gesetzes begrüßt. So meldete sich unter anderem James Browne zu Wort, Staatsminister mit besonderer Verantwortung für die Glücksspielregulierung. Das Gesetz modernisiere, so der Politiker, das Glücksspiel- und Lotteriegesetz von 1956, was zur Förderung lokaler Spiel- und Lotterieaktivitäten beitragen werde.
Die Einnahmen würden in erster Linie für wohltätige und philanthropische Zwecke genutzt, dies sei das neue Lebenselixier für Sportvereine und Gemeindeorganisationen im ganzen Land. Glücksspiel sei eine große und sich entwickelnde Industrie. Die Branche müsse Gegenstand eines modernen, vernünftigen und effektiven Lizenzierungs- und Regulierungsansatzes sein.
Derweil sei man daher bereits mit der Ausarbeitung eines allgemeinen Schemas für einen neuen Gesetzentwurf beschäftigt, der die jetzige Reform noch weiter modernisieren soll. Dies werde auch die Einführung einer neuen Glücksspielaufsichtsbehörde mit sich bringen. Ursprünglich wurde erwartet, dass die neue Behörde schon bis Ende 2020 eingerichtet ist. Nun soll dies im Verlauf des kommenden Jahres geschehen.
Wandel der Branche im Fokus
Die Pläne für die neue Behörde stammten ursprünglich von Staatsminister David Stanton, der 2019 erstmals darauf hinwies, dass Irland zurzeit immer noch einen Regulierungsansatz aus der Mitte des 20. Jahrhunderts anwendet – die Fortschritte der digitalen Technologien würden darin nicht berücksichtigt.
Man solle den irischen Markt, so Stanton, auf den neuesten Stand bringen. Sowohl eine fundamentale Umstrukturierung der Branche als auch eine Integration des Onlinesektors sei notwendig. Ohne die Eröffnung einer neuen Regulierungsbehörde nach britischem Vorbild sei dies jedoch unmöglich. Man müsse den Wandel der Branche und die Wünsche der Kunden gleichermaßen ins Visier nehmen.