EZB möchte Regulierung von Krypto
Die Insolvenz der FTX-Börse betrifft nicht nur diejenigen, die ihr Geld in Kryptowährungen angelegt haben. Es sind weitaus mehr Personen und auch Unternehmen betroffen, weshalb sich nun der Direktor der Europäischen Zentralbank zu Wort gemeldet hat. Er verlangt danach, dass es strengere Regeln geben soll, die weltweit gültig sind. Hiermit könnten alle vor einer weiteren Insolvenz einer Krypto-Börse geschützt werden.
Nicht nur Privatpersonen, die ihr Geld in Kryptowährungen angelegt haben, sind von der Insolvenz betroffen. Auch der Glücksspielmarkt hat hierdurch Nachteile. So hatte sich FTX unter anderem als Sponsor des Formel-1-Teams von Mercedes betätigt. Nachdem jedoch bekannt wurde, dass FTX aufgrund seines falschen Verhaltens finanzielle Schwierigkeiten hat, beendete Mercedes von sich aus den Sponsorenvertrag. Hier wollte das Formel-1-Team kein Risiko eingehen.
Abgesehen hiervon ist schon seit langer Zeit Krypto als Währung in Online-Casinos bekannt. Wer in diesen Online-Casinos gespielt hat, könnte ebenfalls Probleme haben und das Guthaben könnte in Gefahr sein. Allerdings scheinen alle Anleger bei FTX rechtzeitig ihre Konten aufgelöst zu haben, da es offiziellen Meldungen zufolge erst durch diese Tatsache zu den finanziellen Schwierigkeiten und zur Insolvenz kam.
Der Direktor der EZB, Fabio Panetta, sieht es anders. Er hatte die aktuelle Situation schon lange kommen sehen und gab Medien gegenüber zu verstehen, dass es sich bei Krypto noch nie um Geld handelte. Um die Verbraucher vor weiteren Schwierigkeiten zu schützen, fordert er nun eine Regulierung aller vorhandenen Krypto-Währungen, die jedoch weltweit Gültigkeit erhalten sollen.
US-Börsenaufsicht ebenfalls beunruhigt
FTX hatte seinen Sitz in den USA und aus diesem Grund den Konkurs im US-Staat Delaware angemeldet. Somit ist oder war auch die US-Börsenaufsicht zuständig. Der amtierende Geschäftsführer Gary Gensler geht sogar einen Schritt weiter und vergleicht alle Krypto-Vermittler mit Krypto-Casinos. Allerdings hatte auch Fabio Panetta ähnliche Worte verwendet, indem er Krypto-Währungen als neue Art des Glücksspiels bezeichnete.
Solche Aussagen entstehen keinesfalls zufällig. Vielmehr liegen die Gründe für diese Aussagen darin, wie FTX mit dem Geld seiner Anleger umging. Jeder, der sich für diese neuartige Anlageform entschied, hatte das Versprechen erhalten, dass das Geld sicher wäre. Es würde angeblich nicht spekuliert werden. Doch genau das ist aber passiert. Das führte dazu, dass sich der Schaden auf ungefähr 10 Milliarden Dollar erstreckt.
Krypto wäre schwer zu kontrollieren
Die US-Börsenaufsicht sieht ein Problem darin, dass sich die Unternehmen, die hinter einer Kryptowährung stehen, oftmals im Ausland niederlassen. Damit entziehen sie sich der Kontrolle, die generell schwer wäre. Die SEC hätte zwar die Autorität für die Aufsicht und die Festsetzung entsprechender Konsequenzen. Es würde ihnen jedoch an Ressourcen fehlen. Nachdem auch die Bank of England das Problem der Kryptowährungen erkannt hat und somit eine überregionale Sorge besteht, könnte bald eine Lösung erarbeitet werden.