
Entlassungen bei Genting UK
Der britische Casinoriese Genting UK, die Tochtergesellschaft des malaysischen Unterhaltungs- und Glücksspielkonzerns Genting Malaysia Berhad, plant den Abbau von 1.642 Arbeitsplätzen. Grund sind geschäftliche Störungen durch das neuartige Coronavirus (Covid-19). Ein Sprecher erklärte, dass bedeutende Veränderungen unumgänglich wären, um die Wirtschaftlichkeit der Casinos aufrechtzuerhalten.
Das Unternehmen betreibt in ganz Großbritannien 42 Casinos, darunter zum Beispiel das Resorts World Birmingham sowie ein Trio hochklassiger Veranstaltungsorte in London. Infolge der Pandemie und dem daraus resultierten Lockdown sind die Etablissements allerdings mit beispiellosen Herausforderungen und schweren Verlusten konfrontiert worden.
Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe stand immer noch kein Termin für die Wiedereröffnung der Casinos fest, da die Veranstaltungsorte nicht in die Liste der Branchen aufgenommen wurden, die den Betrieb bereits seit Juli wieder aufnehmen durften. Hierzu zählten unter anderem die Wettbüros und Bingohallen, nicht jedoch Spielhallen und Casinos. Der Sachverhalt wurde seit längerem vom Glücksspielverband BGC (Betting and Gaming Council) kritisiert.
Genting erklärte, in der Zwischenzeit weiter daran zu arbeiten, seine Liegenschaften für die Wiedereröffnung vorzubereiten. Man sei allerdings gezwungen, Änderungen an den physischen Räumlichkeiten und dem Betriebsmodell vorzunehmen, womit die Entlassungen einhergehen. Viele Funktionen können dabei nicht beibehalten werden. Es sei daher richtig, den Konsultationsprozess zur Entlassung einzuleiten, anstatt weiterhin staatliche Gelder über die Freistellungsregelung zu kassieren.
Entlassungen auch bei Buzz Bingo
Die von der Entlassung bedrohten Personen werden weiter auf Urlaub bleiben, indessen will das Unternehmen versuchen, so viele Personen wie möglich zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu integrieren. Es sei sehr bedauerlich, dass der Verlust von Arbeitsplätzen schier unvermeidlich ist, kommentierte ein Sprecher gegenüber dem Nachrichtensender BBC.
Ein weiteres Eigentum der Genting Group, das Resorts World Sentosa in Singapur, hat Berichten zufolge inzwischen ebenfalls rund 2.000 Mitarbeiter entlassen. Genting UK ist außerdem schon der zweite Betreiber, der letzte Woche geplante Entlassungen ankündigte. Der Bingohallenbetreiber Buzz Bingo, ehemals Gala Bingo, erklärte, dass bis zu 573 seiner 3.400 Mitarbeiter von Entlassungen bedroht sind.
Sind Mitarbeiter doch noch zu retten?
Das letzte Wort scheint an dieser Stelle noch nicht gesprochen worden zu sein, denn inzwischen hat die britische Regierung den 01. August als Wiedereröffnungsdatum für die englischen Casinos angekündigt. Maßgeblich kann der Schritt dem 2019 eingeführten neuen Glücksspielverband BGC verdankt werden, der sich massiv für die Wiedereröffnung einsetzte, um die Belegschaften seiner Mitgliedsunternehmen zu schützen.
Laut BGC-Chef Michael Dugher werden rund 12.000 Casino-Mitarbeiter an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können. Kritisiert wird, dass Wales und Schottland noch kein Wiedereröffnungsdatum für die Spielstätten bekanntgegeben habe. BGC fordert die Länder daher dazu auf, dem Beispiel Englands ohne Umwege zu folgen. Laut Dugher stelle die Ungewissheit eine enorme Belastung für Angestellte und deren Familien dar.