Eine Europafahne im Wind.

EASA begrüßt Werbekodex der EGBA

Die Europäische Allianz der Werbeselbstkontrolle, EASA (European Advertising Standards Alliance), hat den ersten europaweiten Glücksspiel-Werbekodex der EGBA (European Gaming and Betting Association) begrüßt. Die neuen Richtlinien beziehen sich auf verantwortungsvolle Online Glücksspielwerbung und könnten den Jugendschutz erheblich verbessern.

Im Rahmen einer Lückenanalyse, welche von der EGBA in Auftrag gegeben wurde, erklärte die EASA, dass der neue Kodex sogar strenger und umfassender sei als viele der zurzeit geltenden länderspezifische Regelungen. Der Katalog könnte daher zu einer erheblichen Verbesserung des verantwortungsvollen Glücksspiels in ganz Europa beitragen.

Mit dem neuen Kodex wurden zum ersten Mal in der Geschichte gesamteuropäische Richtlinien für Glücksspielwerbung präsentiert. Entwickelt unter Berücksichtigung der EU-Richtlinien für audiovisuelle Mediendienste, setzt sich der Katalog insbesondere für den Schutz von Kindern und Jugendlichen ein. Zu diesem Zweck hat der Industrieverband EGBA eine Reihe spezifischer Maßnahmen erarbeitet.

Der Kodex schreibt zum Beispiel vor, zu welchen Tageszeiten Glücksspielwerbung ausgestrahlt werden darf. Darüber hinaus werden Altersfreigaben- und Altersfreigabetools empfohlen. Man wolle außerdem sicherstellen, dass Glücksspielwerbung nicht von minderjährigen Zuschauern in den sozialen Medien verfolgt werden kann. In Europa gelten bis dato unterschiedliche Vorgaben.

Kritik an länderspezifischen Kontrollen

Wie aus der EASA-Analyse hervorgeht, gelten in 13 von 15 untersuchten europäischen Ländern derzeitig keine spielspezifischen, regulatorischen oder selbstregulierenden Vorschriften. In drei Ländern werden sogar überhaupt keine selbstregulierenden Maßnahmen durchgeführt. Nur 12 Länder haben bisher einen Rahmen für freiwillige und obligatorische Kontrollen eingeführt.

Die Analyse gelangt daher zu dem Fazit, dass der neue EGBA-Kodex in 9 von 15 Ländern umgesetzt werden könnte, sollten die lokalen Vorschriften zugunsten der neuen Bestimmungen geändert werden. Von der Umsetzung des Katalogs könnten vor allem die Länder profitieren, die bisher keine konkreten gesetzlichen Werbevorschriften zum Schutz von Minderjährigen erlassen haben.

Soziale Medien im Fokus

Laut EASA fehlen in den meisten Ländern immer noch Werbevorschriften für die sozialen Medien. In 13 von 15 untersuchten Ländern, wurden dazu keine konkreten Vorgaben festgestellt. Außerdem existieren in 11 Ländern bisher keine ausreichenden Maßnahmen für die Werbung aus dem Sport-Sponsoring. In fünf Ländern gebe es zudem überhaupt keine Vorschriften für verantwortungsvolle Glücksspielwerbung.

Die Kritik bezog sich an dieser Stelle vor allem auf Werbung für Bonusangebote und die Darstellung von Glücksspielen. Die EASA lobt, dass beide Punkte im neuen EGBA-Kodex angesprochen werden. Wie Generalsekretär Maarten Haijer erklärte, könne der neue Kodex daher bedeutsame Lücken füllen und das verantwortungsvolle Glücksspiel europaweit stärken.

Laut Haijer haben sich die Mitglieder der EGBA bereits zur Einhaltung der neuen Vorschriften verpflichtet. Man habe damit ein großes „Engagement für verantwortungsvolle Werbung unter Beweis“ gestellt. Künftig wolle man vor allem den Schutz von Minderjährigen innerhalb der sozialen Medien erhöhen. Die könnte zu einer umfassenden Stärkung des Verbraucherschutzes führen.