
Drei US-Staaten stimmen für Wetten
Im Zuge der US-Präsidentschaftswahl haben die Staaten Louisiana, Maryland und South Dakota ihre Bevölkerungen über die Regulierung von Sportwetten abstimmen lassen. Mit klaren Mehrheiten wurde eine Legalisierung befürwortet. Die Staaten schließen sich damit an 18 weitere Staaten an, die bereits entsprechende Gesetzesnovellen erlassen haben. Sportwetten könnten für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen, so die Initiatoren.
Die Anwohner der drei Staaten sehen das ähnlich. Allein im Bundesstaat Louisiana sprachen sich 55 von 64 Countys für legale Sportwetten aus. Vorab sorgte eine Studie des Wirtschaftsministeriums für Schlagzeilen, die verdeutlichte, dass der rund 4,6 Millionen Einwohner zählende Staat ein Steuerdefizit von 330 Mio. US-Dollar ausgleichen muss. Folglich hatte Senator Cameron Henry die Senatsvorlage 130 präsentiert, welche eine Legalisierung vorsieht.
Unterstützt wird die Reform außerdem von einer Initiative, die sich Louisiana Wins nennt, einer Kampagne von Sportwett-Befürwortern. Sprecher Ryan Berni sieht die Einführung von Wetten als einen demokratischen Akt. Sportwetten kämen der Allgemeinheit zugute – man habe Industrie, Geschäftsmänner und die Kommunen in der Angelegenheit vereinen können. Das Steuerdefizit ließe sich nun ausgleichen.
Zuspruch in Maryland und South Dakota
Im 6 Millionen Einwohner zählenden Maryland wurde die Abstimmung ebenfalls erfolgreich durchgeführt. Dort stimmten 66,2 Prozent aller Wähler für die Legalisierung, auch Gouverneur Larry Hogan hatte die Reform vorangetrieben. Die Umsetzung liegt nun bei den Gesetzgebern – der Entwurf muss in geltendes Landesrecht verwandelt werden. Ein genaues Modell zur Regulierung fehlt noch. Ein von Senator Craig Zucker vorgelegtes Regulierungsmodell wurde zuletzt abgelehnt.
Das Modell von Zucker sah unter anderem eine Lizenzgebühr von 2,5 Mio. USD sowie eine Wettsteuer von 20 % auf die Bruttospielerträge vor. Darüber hinaus sollten Masterlizenzen vergeben werden. Diese hätten dazu geführt, dass lizenzierte Anbieter Sublizenzen an weitere Unternehmen vergeben dürfen. Eine derartige Unterlizenz hätte mindestens 5.000 UDS gekostet.
Während Maryland seine Regularien ausfeilen muss, läuft der Liberalisierungsprozess auch in South Dakota an. In dem eher dünnbesiedelten Staat (rund 885.000 Einwohner) stimmten 58,5 % für Sportwetten. Die Regulation wird sich allerdings nur auf den Westen des Landes, vor allem auf die Region um Deadwood beschränken. Neben den Sportwetten werden auch verschiedene Tischspiele wie Roulette oder Blackjack eingeführt.
Eindämmung des Schwarzmarktes
Seit der US-weiten PASPA-Aufhebung im Mai 2018 obliegt die Freigabe von Sportwetten den einzelnen Bundesstaaten. 18 Staaten haben bisher legale Wetten eingeführt. Ein Hauptziel der Liberalisierung ist die Eindämmung des Schwarzmarktes. Laut Aussagen der AGA (American Gaming Association) lagen die Umsatzzahlen vor der Annullierung des Verbots bei rund 150 Mrd. USD pro Jahr. Die Staaten verloren hohe Steuereinnahmen.
Jüngst wurden die Abstimmungen in den benannten Staaten daher von der AGA begrüßt. CEO Bill Miller betonte, dass es gerade angesichts der Corona-Krise bedeutsam sei, neue wirtschaftliche Geschäftszweige zu erschließen. Da sich Sportwetten in den USA immer größerer Beliebtheit erfreuen, sei es notwendig die Kooperation zwischen Politik und Branche zukünftig weiter auszubauen.