Ein Pokerspieler in einem Kartenwirbel.

Damian Salas gewinnt Poker-WM

Der Pokerweltmeister 2020 steht fest: Nach einem fulminanten Heads-up über 173 Hände konnte der Argentinier Damian Salas das Finale des WSOP Main Events gegen Joseph Hebert gewinnen. Neben dem Weltmeistertitel gewann der studierte Jurist auch das begehrte Bracelet sowie einen Preispool von 2,5 Millionen USD. Viel Lob hatte Salas für seinen Gegner übrig.

Salas bekundete großen Respekt gegenüber Hebert. Der US-Amerikaner sei ein schwieriger Gegner gewesen und konstant gut gespielt. Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte Hebert die sechseinhalbstündige Partie für sich entscheiden. Dass Salas letzten Endes gewann, sei, so der neue Weltmeister, vor allem dem Beistand seiner Familie und Freunde in Argentinien zu verdanken. Er habe nicht wegen des Geldes gespielt, sondern aus Liebe zum Spiel.

Aufgrund von Corona mussten sich die Macher der WSOP (World Series of Poker) dieses Jahr einiges einfallen lassen. Nach einem hybriden, aber dennoch erfolgreichen Turnierverlauf, bestehend aus Live- und Online-Events, war völlig unklar, ob 2020 überhaupt noch ein Pokerweltmeister gekürt werden kann. Schließlich fiel die Entscheidung zwei Finaltische unter strengen Schutzvorkehrungen auszuspielen.

Joseph Hebert siegte am Finaltisch im Rio All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas, wo letztlich auch das Final-Heads-up als TV-Streaming stattfand. Der neue Weltmeister Salas gewann hingegen am Finaltisch im King’s Resort in Tschechien und konnte sich damit seine Teilnahme am Heads-up sichern. Schon hier kassierten die beiden Finalisten jeweils satte 1,5 Millionen USD für ihre Siege. Im Finale kamen für Salas dann nochmal 1 Million USD hinzu.

Da Salas die Einreise, trotz eines negativen Corona-Tests kurzeitig untersagt wurde, musste das Finale, das ursprünglich am 30. Dezember ausgetragen werden sollte, um einige Tage nach hinten verschoben werden. Letztlich blickt WSOP somit auf ein erfolgreiches Turnier, inklusive eines neuen Weltmeisters.

Finalisten sind Pokerszene bekannt

Der neue Weltmeister nahm 2007 an seinem ersten Onlineturnier teil, Bekanntheit erlangte er unter dem Namen pampa27 bei Anbietern wie Pokerstars, GGPoker, partypoker und Full Tilt Poker. Schon über 6 Millionen USD hatte er online gewonnen, das meiste davon beim Marktführer Pokerstars. Seit 2009 nahm Salas auch regelmäßig an Live-Events teil. Er gewann 2009 die Latin American Poker Tour (LAPT) in Punta del Este. Bei der WSOP 2017 wurde er bereits siebter.

Joseph Hebert nimmt hingegen seit 2008 vorzugsweise an Live-Turnieren teil. Seinen ersten Sieg errang er 2010 auf der Southern Poker Championship in Biloxi. Damals kassierte er 30.000 USD. Im Mai 2013 wurde er außerdem dritter beim WSOP Circuits Main Event, wofür er 140.000 kassierte. Die diesjährige WSOP spielte Hebert im Übrigen für seine im Sommer verstorbene Mutter, diese erlag einer Lungenembolie.

Findet WSOP 2021 statt?

Diese Frage lässt sich momentan kaum beantworten, da die Entwicklungen der Coronakrise noch zu dynamisch und unvorhersehbar sind. Klar ist, dass sich die Mühen dieses Jahres für WSOP gelohnt haben. Das Turnier hatte einen Rekord von 44.179 Teilnehmern. 31 Events wurden gespielt, dabei lag der Gesamtpreispool bei unglaublichen 26.871.065 Millionen USD.

Auch Skeptiker, die zum Beispiel eine Entwertung der legendären WSOP-Bracelets durch Online-Events befürchteten, konnten letztlich überzeugt werden. Es ist daher davon auszugehen, dass WSOP 2021 erneut auf ein derartiges hybrides Konzept zurückgreifen wird, sollte die Krisensituation immer noch nicht unter Kontrolle sein.