
Culinary Union vs. Las Vegas
Nevadas größte Gewerkschaft, Culinary Union, verklagt die Casinos am legendären Las Vegas-Strip aufgrund von angeblicher Missachtung der Corona-Schutzverordnungen. Seit der Wiedereröffnung am 04. Juni sollen viele Beschäftige gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt werden. Mitklägerin ist die Tochter eines kürzlich an Covid-19 verstorbenen Caesars-Mitarbeiters.
Nur wenige Wochen nach der Aufhebung des Lockdowns erlag das Gewerkschaftsmitglied den Folgen seiner Infektion. Diese wurde im Vorfeld durch einen Test bestätigt. Caesars Entertainment erklärte anschließend gegenüber Bloomberg, dass völlig unklar sei, wie der Angestellte sich infiziert haben könnte. Der Mitarbeiter habe sich anschließend noch im Kontakt mit weiteren Angestellten befunden, die sich nun in Quarantäne befinden.
Obwohl die Casinos von Las Vegas nur unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen wiederöffnen durften, kam es schon kurz darauf zu etlichen Berichten über Verstöße gegen die Schutzverordnungen. Es soll zu Schlangenbildungen an den Eingängen und Drängeleien an den Spieltischen gekommen sein. Zudem hatte nur rund die Hälfte der Gäste eine Maske dabei.
Culinary Union sieht nun ihre rund 60.000 Mitglieder gefährdet und hat eine Klage gegen mehrere Casinos am Las Vegas-Strip eingeleitet. Die Angestellten seien mitten in der Pandemie unsicheren und gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt worden. Die Namen der einzelnen Betreiber werden nicht genannt. Es handelt sich um eine Unterlassungsklage, basierend auf den in Nevada geltenden Arbeitsschutzgesetzen.
Stringente Schutzmaßnahmen gefordert
Die Gewerkschaft erklärte in der Klage, dass die Casinos ihre Mitarbeiter, deren Familien und die Allgemeinheit nicht ausreichend vor einer Ansteckung mit Covid-19 schützen würden. Die Vorgehensweisen im Falle eines positiven Covid-19-Tests unter Angestellten seien fahrlässig, unzulänglich und gefährlich. Auch sollen es die Casinos versäumen, ihre Beschäftigten im Falle einer Infektion ordnungsgemäß zu warnen.
Laut Pressemitteilung wird nun eine stringentere Umsetzung der Schutzverordnungen gefordert. Konkret geht es dabei um das Tragen von Schutzmasken, die Einhaltung von Abstands- und Desinfektionsregeln sowie die tägliche Desinfektion der Gästezimmer und die Bereitstellung von entsprechender Schutzausrüstung.
Nur wenige Casinos testen auf Covid-19
Darüber hinaus wird verlangt, dass die Mitarbeiter regelmäßiger auf Covid-19 getestet werden. Im Falle einer Infektion müssten alle Mitarbeiter außerdem sofort über diesen Sachverhalt informiert werden. Culinary Union führt hierzu eine aktualisierte Liste über diejenigen Betreiber, welche die Verordnungen erfüllen, beziehungsweise nicht erfüllen.
Demnach sollen die Caesars-Liegenschaften Caesars Palace und Harrah’s Las Vegas, das Cosmopolitan, sowie die MGM-Casinos MGM Grand, Bellagio und Mandalay Bay derzeitig keine regelmäßigen Tests durchführen. Dies, obwohl die benannten Betreiber im Vorfeld eigene Pläne zur Wiedereröffnung erarbeitet hatten, in denen die Einhaltung der Schutzverordnungen garantiert wurde. Es bleibt abzuwarten, ob die Klage an dieser Stelle für ein Umdenken sorgt.