Eine deutsche Flagge auf dem Berliner Reichstag.

BRD-Übergangsregeln von GVC

Erst vor wenigen Wochen hatten die Staatskanzleien von Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin Übergangsregeln bis zur Legalisierung des deutschen Online Glücksspiels ab Juli 2021 gefordert. Ein Korpus mit entsprechenden Vorschlägen wurde nun von dem britischen Glücksspielkonzern GVC präsentiert. Der Entwurf stellt das verantwortungsvolle Glücksspiel in den Fokus.

Das Modell von GVC könnte laut eigenen Angaben in fünf Schritten umgesetzt werden. Der Plan sieht eine umfassende Bewertung jedes interessierten Unternehmens vor. Die Betreiber müssten den Gesetzgebern schon jetzt beweisen, dass sie in der Lage sind, sich an die zukünftigen Regeln am deutschen Glücksspielmarkt zu halten. Unter anderem geht es um Selbstausschlusssysteme und die Wahrung von Einsatzlimits (1.000 Euro pro Monat).

Die Umsetzung würde demnach gewährleisten, dass die Verbraucherschutzstandards, wie sie der Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrags (GlüNeuRStV) vorsieht, schon vor der Marktöffnung am 01. Juli 2021 umgesetzt werden. Alle interessierten Betreiber sollen bereits bis Anfang des Jahres zeigen, dass sie den Anforderungen in Deutschland gewachsen sind. Hiermit würde der Schwarzmarkt auf schnellstem Wege geschwächt, so die Argumentation.

Laut GVC könnte mit Plan gewährleistet werden, dass eine schrittweise Regulierung schon vor der offiziellen Marktöffnung vorgenommen wird. Bis Julianfang könnte der gesetzliche Rahmen dann vollständig umgesetzt werden. Man könnte somit viel Zeit sparen, was sich besonders positiv auf den Spielerschutz auswirke. Innerhalb nur weniger Monate wären sicherere Anforderungen, zum Beispiel für Sportwetten und Zahlungstransfers, etabliert.

Unterstützung für Bundesregierung

Aktuell liegt das neue deutsche Glücksspielgesetz zur Ratifizierung in Brüssel bereit und muss zudem noch von den einzelnen Bundesländern ratifiziert werden. Laut GVC sei es lohnenswert bis zur Freigabe alle technischen Möglichkeiten zu nutzen. Alle Standards an die Kundenverifizierung ließen sich demnach in nur zehn Wochen einführen. Für die Etablierung der Einsatzlimits wären knapp vier Monate nötig.

Auf diesem Wege könne man den Kurs der Bundesregierung maßgeblich unterstützen, so das Kredo von Martin Lycka, Direktor für Regulierungsfragen bei GVC. Man hoffe nun, dass der deutsche Staat den Katalog für die Übergangsregeln ebenfalls befürwortet, da schnellstens so viele Marktanteile wie möglich an seriöse Online Glücksspielanbieter abgegeben werden müssten. Ohne Übergangsregeln würden zwangsläufig viele Kunden an den Schwarzmarkt verloren gehen.

Auch Ländern wollen weichen Übergang

Wie bereits erwähnt spielt der GVC-Plan einigen deutschen Staatskanzleien in die Karten. Ende Juli forderten Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin ebenfalls weiche Übergangsregeln bis zur Legalisierung. Seriöse Anbieter könnten damit schon jetzt auf dem Markt agieren, sofern alle künftigen Regeln befolgt werden. Von einer strafrechtlichen Verfolgung von Unternehmen, die ohnehin bald lizenziert werden, sei abzusehen.

Was GVC anbelangt, so warnte das Unternehmen jüngst auch vor einer Überregulierung in Deutschland. Auch zu strenge Regeln könnten den legalen Markt gefährden, sofern die Angebote nicht attraktiv genug sind. Die Liberalisierung des deutschen Marktes erhält durch derartigen Input zweifellos einen bedeutsamen Anschub.