Ein Dealer beim Pokern.

18 Monate Haft für Baccarat Dealer

Ein Baccarat Dealer des MGM National Harbor Casinos in Maryland, USA, wurde wegen schweren Betrugs zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Der 32-jährige Dealer heißt Ming Zhang und soll seinen Arbeitgeber um über 1 Mio. US-Dollar betrogen haben. Hier die wichtigsten Infos.

In den USA sorgt erneut ein schwerer Casinobetrug für Schlagzeilen. Betroffen ist das MGM National Harbor Casino im 6 Mio. Einwohner zählenden Bundestaat Maryland, das Casino wurde von einem Baccarat Dealer namens Ming Zhang um mehr als 1 Mio. US-Dollar betrogen. Der ehemalige Angestellte wurde nun vom örtlichen Bezirksgericht schuldig gesprochen. Der Urteil lautet 18 Monate Haft, drei Jahre Bewährung und millionenschwere Schulden. Der Betrüger muss den Gesamtbetrag von genau 1.046.560 US-Dollar an MGM zurückzahlen.

Die Vorwürfe gegen Zhang und eine ungeklärte Anzahl an mutmaßlichen Komplizen beziehen sich auf den September 2017. Die Aktion hatte der Angestellte genau geplant. Laut Staatsanwaltschaft soll der Baccarat Dealer soll seine Komplizen im Vorfeld darüber informiert, wann genau er an welchem Tisch arbeiten wird. Vor dem Austeilen soll Zhang die Karten gezeigt haben, die von den Mittätern fotografiert wurden, bevor Zhang die Karten ungemischt in den Kartenschlitten zurücklegte.

Massive Verluste für das Casino

Im Anschluss sollen hohe Einsätze platziert worden sein. Da die Komplizen wussten, in welcher Reihenfolge die Karten vorliegen, sei eine exakte Voraussage der Spielausgänge ermöglicht worden. Dies habe laut Staatsanwaltschaft massive Verluste für das Casino bedeutet. Gegenüber den US-Medien betonte ein Gerichtssprecher:

“Wenn ein Spieler die Reihenfolge kennt, in der die Karten im Deck erscheinen, kann er das Ergebnis einer bestimmten Baccarat-Hand mit geradezu perfekter Genauigkeit vorhersagen und seine Einsätze entsprechend platzieren.”

Zhang mehrmals auffällig

Der Baccarat Dealer soll zwischen Juli und September 2017 gleich mehrfach auffällig geworden sein. Mindestes in einem weiteren Casino soll er sein Pläne in gleicher Weise umgesetzt haben. Auch dort soll mindestens ein Komplize mitinvolviert gewesen sein. Dieser soll von Zhang eine Summe von 1.000 US-Dollar für seine Dienste erhalten haben.

Gefasst wurde Zhang als er versuchte, mit einem neuen Partner derartige Gelder auszuhandeln. Bei diesem Partner handelte es sich jedoch um die Polizei. Zhang wurde dazu angewiesen, auf einen bestimmten Anruf zu warten, dieser ging jedoch nicht ein, stattdessen erfolgte seine Verhaftung. Offen bleibt die Frage, inwieweit die erbeuteten Gelder aufgeteilt wurden und ob sie zurückerstattet werden können. Die Entwicklungen bleiben abzuwarten.

Casinobetrug kein Einzelfall

Fälle von Casinobetrug sind in den USA nicht selten: Erst im September sorgte ein Fall von Kreditkartenbetrug im Borgata für Aufsehen. Die Staatsanwaltschaft von Atlantic City hatte Anklage gegen insgesamt fünf Personen wegen Kreditkartenbetrugs und Identitätsdiebstahls erhoben. Einem der Verdächtigen wird zur Last gelegt im Borgata 81 Gutscheine im Wert von umgerechnet rund 11.000 Euro mit Hilfe einer gestohlenen Kreditkarte erbeutet zu haben. Das Geld wurde noch vor Ort für etwaige Vergnügungen ausgegeben.