Ein Haufen bunter Pokerchips.

1 Million-Diebstahl bei Esfandiari

Dem dreifachen WSOP-Bracelet-Sieger Antonio Esfandiari (41) wurden Bargeld und Gegenstände im Wert von 1 Mio. USD gestohlen. Tatverdächtig ist Svitlana Silva (46), die frühere Partnerin von Esfandiaris Vater Bejan. Mit ihrer Beute wollte Silva anscheinend selbst beim Poker abräumen. Inzwischen ist sie auf Kaution wieder auf freiem Fuß.

Im Juli hatte das Vater-Sohn-Gespann den Diebstahl bereits gemeldet. Esfandiari und sein Vater hatten festgestellt, dass im Safe ihrer Wohnung (Panorama Towers, 4575 Dean Martin Road) eine beträchtliche Menge an Wertgegenständen entwendet wurden. Da Esfandiari mit einem Vermögen von über 27 Mio. USD zu den bestverdienenden Pokerprofis zählt, war das Spektrum der Beute, eine Mischung aus Bargeld, Spielchips und Schmuck, besonders vielseitig.

Es fehlten 150.000 USD in bar, ebenso wie Spielchips im Wert von rund 500.000 Euro. Obendrein wurde ein Platin-Diamantarmband im Wert von 350.000 USD sowie eine Hublot Aerofusion-Uhr im Wert von 35.000 USD entwendet. Weitere Gegenstände waren eine Patek Philippe-Uhr (7.000 USD), eine Cartier-Uhr (6.000 USD), eine Gucci-Uhr (2.000 USD) sowie ein Goldkoffer.

Die Täterin ist scheinbar die frühere Lebenspartnerin von Esfandiaris Vater, Svitlana Silva. Laut Polizei soll sie sich illegalen Zugang zur Wohnung verschafft haben. An die Codes für den Safe kam sie über das Tablet und Smartphone des Vaters. Bei ihrer Verhaftung in der Tiefgarage des Aria Casinos in Las Vegas stellten die Ermittler Bellagio-Spielchips im Wert von 25.000 USD sicher, die höchstwahrscheinlich dem US-amerikanisch-iranischen Pokerprofi gehören.

Wie aus Presseberichten hervorgeht soll die Verdächtige bei vielen Gelegenheiten in der Wohnung allein gewesen sein. Zeitweise wohnte sie sogar mit Bejan Esfandiari zusammen, mit dem sie laut eigenen Aussagen eine On-Off-Beziehung führte. Silva soll die Beute selbst dazu verwendet haben, um Poker mit hohen Einsätzen zu spielen.

Ex-Partnerin spielte von Diebesbeute

Dies deckt sich mit den Aussagen der Esfandiaris. Nur kurze Zeit nachdem die Anzeige bei der Polizei geschaltet wurde, hatte das Vater-Sohn-Gespann den Ermittlern gemeldet, dass Silva an einem privaten Pokerturnier in Las Vegas teilgenommen hatte. Dies wurde später von dem Gastgeber des Turniers bestätigt, der eine Liste über alle Teilnehmer und Einsätze geführt hatte.

Silva verlor hierbei fast das gesamte erbeutete Bargeld und spielte letztlich mit den erbeuteten Spielchips weiter, von denen sie ebenfalls mehrere Hunderttausend Dollar in den Sand setzte, bis sie schließlich gewann. Bevor sie den Spieltisch verließ, gewann ein anderer Spieler etliche Spielchips, die Silva mit in die Partie einfließen lassen hatte. Wie sich herausstellte, war dies ein verhängnisvoller Zwischenfall für die 46-jährige Diebin.

Silva wollte Chips zurückkaufen

Die Chips, die Silva bei dem Diebstahl erbeutet hatte, waren allesamt kodiert. Sie können in einem solchen Fall nicht ausgezahlt werden. Silva wusste von diesem Sachverhalt, denn sie schrieb dem Spieler später eine SMS in der sie fragte, ob sie die Spielchips zurückkaufen kann. Außerdem wies sie darauf hin, dass es Probleme bei der Auszahlung geben wird.

Für die Polizei stellt dies ein eindeutiges Indiz dar, dass Silva tatsächlich die Täterin ist. Der Fall soll im Oktober vor dem Gerichtshof in Las Vegas verhandelt werden. Antonio Esfandiari erklärte indessen, dass für ihn nicht der Verlust der Gegenstände und des Geldes bedeutsam sei, sondern vor allem der Vertrauensbruch gegenüber seinem Vater. Dieser soll von dem Vorfall höchstbetroffen sein und darunter leiden.